Fragen, die Sie einem Zeugen Jehovas stellen können

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Sich als ein Zeuge Jehovas taufen zu lassen, ist ein entscheidender Schritt, da man damit eine lebenslange Verpflichtung gegenüber der Wachtturm-Gesellschaft eingeht. In Matthäus 28:18 gebot Jesus, eine Person im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen. Die Taufe als Zeuge Jehovas setzt jedoch auch voraus, dass man Teil der Wachtturm-Gesellschaft (nachfolgend WTG genannt) wird.

Die zweite Frage, die man vor der Taufe beantworten muss, lautet:

Ist dir bewusst, dass deine Hingabe und Taufe dich als Zeugen Jehovas kennzeichnen und du zu der Organisation gehörst, die von Gottes Geist geleitet wird?

Eine solche Taufe bindet einen an alle Regeln der WTG, unabhängig davon, ob sie aus der Bibel stammen oder nicht, oder ob man mit ihnen einverstanden ist. Eine Abweichung von den Regeln oder eine Nichtübereinstimmung mit den Lehren, kann dazu führen, dass man Familienangehörige und Freunde verliert. Daher ist es wichtig, sich voll und ganz darüber im Klaren zu sein, was es bedeutet, ein Zeuge Jehovas zu werden, was mit einschließt, sich mit der Geschichte und den Lehren vertraut zu machen.

Es folgen nun 10 Fragen, die Sie einer Person stellen könnten, mit der Sie ein sogenanntes Heimbibelstudium durchführen. Ziel dieser Fragen ist es nicht, eine Lehrdebatte zu führen, da der Studienleiter Ihre Motive in Frage stellen könnte und die Argumente sehr wahrscheinlich nicht akzeptieren wird. Vielmehr kann jemand durch einfache Fragen zum Nachdenken angeregt werden und die Antworten, die man wiederum erhält, geben einem ein besseres Verständnis, über die widersprüchlichen Lehren der WTG. Ein Zeuge Jehovas wird vermutlich versuchen den Fokus auf ein anderes Thema zu lenken, wenn Fragen aufkommen, die ihn in die Defensive zwingen. Davon sollte man sich jedoch nicht beirren lassen.

Vor jeder Frage lohnt es sich, die Quellen zu lesen, auf die im Text verwiesen wird. Dadurch kann man sich mit der jeweiligen Lehre vertraut machen und die Aussagen der WTG nachprüfen. Die Antwort, die man wahrscheinlich von einem Zeugen erhalten wird, erscheint kursiv.

Rettung

Wer wird gerettet?

Jeder, der sich auf der Seite Jehovas befindet.

Heißt das, dass nur Zeugen Jehovas gerettet werden?

Es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen; vielleicht finden noch weitere Menschen zu Gottes Organisation.

Das bedeutet, dass Milliarden von Menschen derzeit nicht für eine Rettung in Frage kommen?

Möglicherweise.

Glaubst du, dass die meisten Menschen so böse sind, dass Gott sie vernichten wird?

So sehen wir das nicht, aber die Bibel sagt, dass ein Mensch Teil der Organisation Jehovas sein muss, um gerettet zu werden.

Denkst du, ich werde in Harmagedon sterben, wenn ich kein Zeuge Jehovas werde?


Folgendes Gespräch mit einem Zeugen Jehovas hat sich tatsächlich an einem Trolly zugetragen:

Ich: In der Vergangenheit benutzte Gott sein auserwähltes Volk, um seine Feinde zu töten, wie zum Beispiel die Vernichtung der Kanaaniter.

ZJ: Richtig.

Ich: Wer wird in Zukunft die bösen Menschen auf der Erde vernichten?

ZJ: Die Engel unter der Leitung Jesu.

Ich: Hypothetisch gesehen, wenn Gott beschließen würde, dass sein Volk heute an der Zerstörung der Bösen in Harmagedon beteiligt sein würde, würdest du dann freiwillig Gottes Gebot folgen?

ZJ: Ja, aber …

Ich: Okay, also würdest du andere Menschen töten, wenn Gott es befehlen würde.

ZJ: Ähm, naja … Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tun würde. Ich meine, sicher würde Gott nicht wollen, dass wir das tun.

Ich: Du fühlst dich also unwohl mit der Idee, andere Menschen zu töten, auch wenn es Gottes Wille ist?

ZJ: Nun, ein wenig, ja.

Ich: Aber es ist okay für dich, wenn es jemand anderes für dich tut, wie Jesus oder die Engel? Dann ist es in Ordnung?

ZJ: Ja, nun … ja, ich nehme an, ich nehme an.

Ich: Also würdest du dich nicht wohl fühlen, meinen kleinen Sohn in Harmagedon zu töten?

ZJ: Ähm, naja….. Das könnte ich nicht.

Ich: Aber wenn jemand anderes ihn tötet, dann ist das in Ordnung?

ZJ: Ähm, äh, äh, ja, ja.

Ich: Also, lass mich das klarstellen. Du würdest dich nicht wohl fühlen, wenn du andere Leute töten müsstest, aber es macht dir nichts aus, wenn andere es tun. Ich persönlich halte es für eine barbarische, primitive Idee, die in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz hat. Es ist schwer, sich einen zivilisierten, liebevollen, freundlichen Gott vorzustellen, der so begrenzt ist, dass er die Probleme der Welt nur lösen kann, wenn er viele Menschen tötet. Ich hoffe, das ist nicht das, was du glaubst. Ist es das? Glaubst du wirklich, dass der einzige Weg, ein Problem zu lösen, darin besteht, jeden zu töten, der nicht mit dir einverstanden ist?

ZJ: Ich habe nie wirklich so darüber nachgedacht.


Die gute Botschaft vom Königreich

Warum predigt ihr von Tür zu Tür?

Matthäus 24:14 sagt, dass diese gute Botschaft vom Königreich gepredigt wird und dann das Ende kommt.

Was ist die gute Botschaft?

Sie handelt vom Paradies.

Und was ist das Ende?

Harmagedon, wenn Gott die Bösen vernichtet.

Willst du damit sagen, dass die gute Botschaft, von der Jesus sprach, bedeutet, dass Gott bald Milliarden von Menschen töten wird, wenn sie nicht Zeugen Jehovas werden?

Mittler

Warum lehrt der Wachtturm, dass Jesus nicht unser Mittler ist?

Das ist nicht richtig, Jesus ist unser Mittler.

Ich habe auf einer Webseite gelesen, dass der Wachtturm schrieb, dass Jesus nur der Vermittler für die 144.000 ist, aber die Bibel sagt, dass Jesus der Vermittler für die ganze Menschheit ist.

Das darfst du nicht glauben, dass sind Lügen, die Abtrünnige verbreiten.

Ich kann dir die Zitate aus den Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft zeigen, so kannst du für mich überprüfen, ob es wahr ist.

Desgleichen ist Jesus Christus, der größere Moses, nicht der Mittler zwischen Jehova Gott und der ganzen Menschheit. Er ist der Mittler zwischen Jehova Gott, seinem himmlischen Vater, und der Nation des geistigen Israel, die nur aus 144 000 Gliedern besteht. Diese geistige Nation gleicht einer kleinen Herde der „Schafe“ Jehovas
Weltweite Sicherheit unter dem „Fürsten des Friedens“ (1986), S.10

1914

Warum sagen Jehovas Zeugen, dass Jesus 1914 wiedergekommen ist?

Die Prophezeiung über die sieben Zeiten, von denen der Prophet Daniel sprach, kennzeichnet die „Zeiten der Nationen“, die 607 v. u. Z. mit der Zerstörung Jerusalems begannen und 1914 endeten.

Warum wird auf 607 v. u. Z. verwiesen, wenn praktisch alle Historiker sagen, dass es 587 v. u. Z. war?

Wir sollten darauf vertrauen, was (wir interpretieren) die Bibel darüber sagt, und nicht was Historiker sagen.

Der Wachtturm verlangt also, dass ich den Historikern glauben schenke, die das Jahr 537 v. u. Z. als Ende der Gefangenschaft der Israeliten betrachten, aber die Beweise für den Beginn soll ich ablehnen?

Letzte Tage

Wenn die letzten Tage 1914 begannen, warum leben wir heute in den besten Zeiten?

Nein, wir leben in den schlimmsten Zeiten. Noch nie gab es so viele Erdbeben, so viele Verbrechen und was ist mit den Weltkriegen?

Eigentlich leben wir in der besten Zeit der Menschheitsgeschichte. Erdbeben sind seit Jahrtausenden konstant, und wir haben weniger Gewalt, Krieg und Nahrungsmittelknappheit als je zuvor. Die Lebenserwartung hat sich in den letzten 200 Jahren verdoppelt. Wenn du glaubst, dass das Leben vor 1914 besser war, in welchem Jahrhundert würdest du leben wollen?

Jehova

Warum wurde im Neuen Testament der Neuen-Welt-Übersetzung der Name „Jehova“ eingefügt, wenn dieser nicht in einem einzigen gefundenen Dokument erscheint?

Da Jehova im Alten Testament erscheint, muss Jesus den Namen natürlich verwendet haben, um diese Schriften zu zitieren, sonst wäre die Bibel inkonsistent.

Warum taucht er dann in keinem der vorhandenen Manuskripte auf?

Weil er nach Jesu Tod entfernt wurde.

Wenn du behauptest, dass Gott nicht verhindern konnte, dass sein Name spurlos aus dem Neuen Testament entfernt wurde, wie kann ich dann irgendetwas anderem in der Bibel vertrauen?

Blut

Warum lehnen Jehovas Zeugen Bluttransfusionen ab?

Texte, wie Apostelgeschichte 15:28 zeigen, dass Blut nicht verwendet, sondern auf den Boden ausgegossen werden muss.

Dürfen Blutbestandteile verwendet werden?

Ja, kleinere Fraktionen.

Kommen Fraktionen von Blut nicht aus gelagertem Blut?

Ja, aber sie zu benutzen ist eine Gewissensfrage.

Wenn ihr Blutfraktionen nehmen dürft, könnt ihr dann Blut spenden?

Nein.

Klingt das nicht nach Doppelmoral?

Ausschluss aus der Gemeinschaft

Ich habe gehört, dass Jehovas Zeugen ehemalige Mitglieder meiden. Was sind die Gründe dafür?

Bei schweren Sünden wie Ehebruch und Abtrünnigkeit, davon spricht auch die Bibel.

Wie wäre es mit Dingen, die nicht ausdrücklich in der Bibel erwähnt werden, wie zum Beispiel Glücksspiel, Rauchen, Trunkenheit, Weihnachten und so weiter?

Wie wird jemand ausgeschlossen?

Durch ein Treffen mit drei Ältesten, einem sogenannten Rechtskomitee.

Wie wirkt sich das aus und wie lange werden Ehemalige gemieden?

Man darf nicht mit ihnen reden, bis sie ihre Taten bereuen und umkehren.

Was, wenn sie nie bereuen?

Nun, man würde nicht mehr mit ihnen sprechen.

Was ist mit der Familie?

In Notfällen kann man mit Familienangehörigen reden.

Das klingt sehr nach dem Verhalten von Mitgliedern einer Sekte.

Dreieinigkeit

Jehovas Zeugen glauben nicht an die Dreieinigkeit?

Du hast Recht, wir dürfen nur Jehova Gott anbeten.

Aber verehrten Jehovas Zeugen bis in die 1950er Jahre nicht auch Jesus?

Nein, sie haben Jesus nie angebetet.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das taten; möchtest du, dass ich dir die Quellen dazu raussuche?

Prophezeiungen

Hatten Jehovas Zeugen nicht eine Reihe falscher Prophezeiungen getätigt?

Sie waren nicht falsch, sie waren nur unvollständig. Man muss zugeben, dass 1914 ein Wendepunkt in der Geschichte war.

Wie wäre es mit anderen Jahren, wie 1925? Im Buch Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben! (S. 81) hieß es, dass wir „vertrauensvoll erwarten, daß mit 1925 die Rückkehr Abrahams, Isaaks, Jakobs und der glaubenstreuen Propheten des alten Bundes eintreten wird“. Die Wachtturm-Gesellschaft ließ sogar ein Haus namens Beth Sarim für sie bauen. Ist das nicht eine falsche Prophezeiung?

Es war keine Prophezeiung, es war eine Interpretation.

Die Wachtturm-Gesellschaft hat sich selbst als einen Propheten bezeichnet. (w72 1/7 S. 389f, g86 8/6 S.9, Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin – Wie? 1972 S. 58 bis 66) Würde das nicht 5. Mose 18:20-22 anwendbar machen?

Der Prophet jedoch, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu reden, das zu reden ich ihm nicht geboten habe, oder der im Namen anderer Götter redet, dieser Prophet soll sterben. Und falls du in deinem Herzen sagen solltest: „Wie werden wir das Wort erkennen, das Jehova nicht geredet hat?“ — wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.
5. Mose 18:20-22

Geschichte der Zeugen Jehovas

Seit wann gibt es Zeugen Jehovas?

Es gab schon immer Zeugen Jehovas.

Ich dachte, sie wären eine ganz neue Religion?

Russell gründete die Wachtturm-Gesellschaft in den 1870er Jahren, aber das wurde von Jesus prophezeit, der sagte, dass die Jungfrauen in den letzten Tagen erwachen würden.

Aber du sagtest, dass es immer Zeugen Jehovas gab. Also, wer waren sie vor Russell?

Wir wissen es nicht, aber es gab immer Anhänger Jehovas.

Von welchen Zeugen Jehovas hat Russell seine Lehren erhalten?

Von niemanden, Gott hat ihn geleitet.

Vom Heiligen Geist geleitet

Leitet der Heilige Geist die Wachtturm-Gesellschaft was ihre Lehren betrifft?

Ja.

Welche Schrift zeigt, dass nur die Wachtturm-Gesellschaft vom Heiligen Geist geleitet wird?

Das Gleichnis vom treuen und verständigen Sklaven zeigt, dass Jehova in den letzten Tagen eine besondere Gruppe von Menschen erwählen würde.

Wann wurden sie ausgewählt?

Obwohl die Wachtturm-Gesellschaft im 19. Jahrhundert gegründet wurde, wurden sie erst 1919 auserwählt, nachdem sie von falschen Lehren gereinigt wurden.

Aber 1919 gab es noch die Pyramidenlehre, dass Abraham 1925 auf der Erde auferstehen würde, dass Jesus angebetet werden sollte, und dass das Feiern von Geburtstagen und Weihnachten akzeptabel wäre, was jetzt als falsch angesehen wird.

Warum gab es all diese falschen Lehren, wenn der Heilige Geist die Wachtturm-Gesellschaft leitet?

In Sprüche heißt es, dass das Licht heller werden würde.

Das klingt wie eine Entschuldigung für Fehler, mit der sich im Grunde jede Religion herausreden könnte. Ich las, dass der Wachtturm schrieb, das Ende würde 1914 und dann 1925 kommen und jetzt liegt es in der Zukunft? Viele dieser Veränderungen klingen, als wäre es ein anderes Licht, nicht heller.

Leitet der Heilige Geist die Wachtturm-Gesellschaft, bei der Ernennung von Ältesten?

Ja.

Die Wachtturm-Gesellschaft wurde in der Vergangenheit gezwungen, mehrere Millionen Dollar Entschädigung an Opfer zu zahlen, die von Ältesten missbraucht wurden. Warum werden Älteste ernannt, obwohl sie schwere Verbrechen begangen haben?

Was man wissen sollte

Wenn Sie diese Fragen einem Zeugen Jehovas stellen, können folgende Dinge eintreten:

  • Sie werden beschuldigt, Lügen von Abtrünnigen gelesen zu haben.
  • Sie werden nicht weiter besucht.
  • Da ein unerfahrener Zeuge nicht in der Lage sein wird, die Fragen „zufriedenstellend“ zu beantworten, kann es sein, dass er sich aufgrund seiner eigenen Unzulänglichkeit an eine „erfahrenere“ Person wendet und Sie beispielsweise von einem Ältesten besucht werden.

Ein „erfahrener“ Zeuge Jehovas wird sich unwohl fühlen, wenn er mit solchen Fragen konfrontiert wird, und Ihnen vermutlich schlechte Motive unterstellen sowie das Heimbibelstudium abbrechen. Auf der anderen Seite kann ein zweifelnder Zeuge durch diese Fragen zum Nachdenken kommen. Genauso werden die Antworten und Reaktionen auf Ihre Fragen, Ihnen sehr wahrscheinlich dabei helfen, etwas Abstand zu gewinnen, um eine objektive Entscheidung zu treffen.


Die Idee zu diesem Artikel sowie die Fragen stammen von jwfacts.com.

Reaktionen zu diesem Beitrag

  1. Katrin Mohamed sagt:

    Lieber Oliver!
    Das ist wirklich eine sehr gute Zusammenstellung gravierender Fragen an einen ZJ. Ich hoffe, viele Betroffene HB-Studenten werden davon Gebrauch machen. Danke für deine großartige Arbeit! LG aus Kairo, Katrin

    Antworten
  2. Winfried sagt:

    Sehr lehrreich.

    Antworten
  3. Anonymous sagt:

    Das hat mir sehr geholfen! Vielen Dank

    Antworten
  4. pile sagt:

    Beim Thema Rettung und die gute Botschaft vom Königreich würde jetzt meine Mutter sagen: „Na und wenn Milliarden von Menschen umkommen! Wie viele Leute wurden in den Tagen Noahs gerettet??? 8!!!! NUR 8!“

    Antworten
    1. Oliver Wolschke sagt:

      Ja, das kann tatsächlich sein. Einen Bibelstudenten wird die Antwort aber vielleicht ausreichen, um sich distanzieren.

      VG Oli

    2. NR sagt:

      Noah war aber vor dem neuen Bund…

  5. Barbara Kohout sagt:

    So viele Fragen, die nachdenklich machen müssten. Es ist schon ein Phänomen, dass es den Zeugen Jehovas immer wieder gelingt, das blinde Vertrauen der Zielpersonen zu gewinnen. Aber je mehr Infoportale zu finden sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Blinden am Ende nur eine marginale Minderheit sein werden.

    Antworten
  6. Gabi Olmuetzer sagt:

    Danke Oliver für diesen guten Artikel. Das sollte jeden zum nachdenken bringen. Danke das du dir immer so viel Mühe machst. Ich finde deine Seite sehr hilfreich für Menschen, die sich über Zeugen Jehovas informieren möchten, um auch mal die Meinung anderer zu hören.

    Antworten
    1. Oliver Wolschke sagt:

      Danke dir liebe Gabi.

  7. Christian Rossi sagt:

    Lieber Oliver, ein ausgezeichneter Leitfaden! Vielen Dank für deine wertvolle Arbeit! Liebe Grüsse aus der Schweiz, Christian

    Antworten
    1. Oliver Wolschke sagt:

      Danke dir Christian!

  8. Walter sagt:

    Hallo Paul und Oliver. Gute Fragen um kritisches denken zu reanimieren.
    Diese Fragen kann man auch z.b beim trolly oder sogar vor der Haustür stellen.
    Zum „alten Stoff“ sollte vielleicht erwähnt werden, dass zj sich zum größten Teil sich gar nicht auskennen und daher ein kritisches denken sich nicht richtig manifestieren kann.
    Schöne Arbeit die ihr geleistet habt.

    Antworten
  9. Birgit sagt:

    Eine richtig schön und aufklärend geschriebene Seite. Meine Mutter ist Zeugin Jehovas ich nicht. Jetzt wo Sie alt wird und nicht mehr so kann ändert sich viel. Es tut gut Dinge zu hören, die man sich selber immer in Frage gestellt hat. Mich beeindruckt vor allem, wie liebevoll Du als Familie immer noch von Euren Freunden und Brüdern und Schwestern sprichst. Es ist kein Groll, wie so oft zu lesen und die Quellen sind sehr informativ – aber eben auch nicht einseitig. Ich persönlich für mich kann meine Angst immer währende „Angst“ wohl auch getrost aufgeben, denn auch wenn ich nie Zeuge war lebt es durch die Erziehung mit und hat leider sehr großen Einfluss auf mein Leben. Da kritischen Denken immer wieder zu ungeahnten Konflikten führt. LG an Eure Familie

    Antworten
  10. Jutta Schmitt -Binfoh sagt:

    Hallo Oliver ich habe mich breitschlagen lassen mit einem Heimbibelstudium zu beginnen fühle mich aber sehr unwohl dabei da ich mit sehr vielem nicht konform sein kann eine Versammlung hab ich auch mal besucht da ich schon fast genötigt wurde dazu auch dort habe ich mich sehr unwohl gefühlt ich Weis nun nicht wie ich aus dieser Situation wieder rauskommen soll da ich nicht so redegewandt bin und auch niemand verletzen möchte denn die Frauen sind wirklich sehr nett hast du einen Ratschlag für mich über eine Email von dir wäre ich echt sehr froh liebe Grüße Jutta

    Antworten
    1. Oliver Wolschke sagt:

      Liebe Jutta,

      ich werde mich heute per Email bei mir melden.

      Herzliche Grüße
      Oli

    2. Thomas Oßwald sagt:

      Hallo lieber Olli,
      mir geht es ähnlich wie Jutta. Habe auch zwei sehr nette ZJ kennengelernt und mich mehrfach unterhalten. Ich habe mein Leben lang nicht viel mit der Kirche oder den ZJ im Sinn gehabt, aber als meine Tochter letztes Jahr starb, kam ich dazu, mich damit zu beschäftigen und fand es erstmal sehr interessant.Das Thema Kirche und Glauben beschäftigen mich jetzt. Ich habe aber schon festgestellt, das ich nicht mitallem konform gehen kann. Leider bin ich aber auch ein Mensch, der Neuem sehr schnell positiv und euphorisch gegenüber steht, bis man/ich erkannt habe, das dies nicht meine Meinung ist. Ich möchte das Heimbibelstudium wieder abbrechen, kann aber schlecht „nein“ sagen. Gibt es Fakten, die mir dabei helfen?

    3. Jutta Schmitt-Binfoh sagt:

      Hallo Thomas Oßwald
      Ich habe gelesen was du geschrieben hast wenn du möchtest schreib mir doch mal über email ich würde mich sehr freuen [email protected] lg Jutta

  11. Katrin sagt:

    Hallo lieber Oliver,

    ich bin heute durch Zufall auf diese Seite gestoßen und finde es sehr interessant, was du geschrieben hast. Ich habe das Heim-Bibelstudium zum Glück abgebrochen, da ich mich wie Jutta ziemlich unwohl gefühlt habe. Eine der ZJ möchte sich im Februar nochmal zusammensetzen und mit mir darüber reden. Da ich mich gerne sorgsam auf das Gespräch vorbereiten möchte, würde ich gerne wissen, ob du dafür eine gute Hilfestellung hast.

    Liebe Grüße

    Katrin

    Antworten
  12. Gabriele Meurer-Peters sagt:

    Danke für die guten Argumente und Denkanstöße. Mir hatte bisher immer gereicht , dass Zeugen Jehovas ihre Kinder auch mit der Rute schlagen dürfen, Frauen nicht gleichberechtigt sind und nur 144000 in den Himmel kommen, um mich gegen sie zu stellen.

    Antworten
  13. Pietra sagt:

    Lieber Oliver – fantastische Arbeit! Vielen lieben Dank.

    Antworten
  14. Stefanie sagt:

    Seit einem Jahr begleite ich einen jungen Flüchtling aus Westafrika bei seinem Bestreben, in Deutschland Fuß zu fassen und hier eine neue Heimat zu finden. In den letzten Monaten habe ich eine Veränderung bei ihm festgestellt. Er ist nicht mehr offen für lebensfrohe Dinge, die Menschen in seinem Alter ansonsten interessieren. Mit Entsetzen muss ich feststellen, dass er und weitere Asylbewerber in seiner Flüchtlingsunterkunft regelmäßig von einem Zeugen Jehovas zum gemeinsamen Gebet und Bibelstudium besucht wird! Ich finde es dermaßen verwerflich, dass sich ZJ diejenigen zum Missionieren suchen, die am hilfebedürftigsten und somit am empfänglichsten für deren Lehren sind! Meine Angst geht nun dahin, dass ich meinen Schützling nicht davor bewahren kann, gänzlich diesen Wahnvorstellungen zu verfallen und sein jugendliches Leben völlig aufzugeben! Aber mehr als Reden und Vorleben kann man wohl nicht tun, oder!?!

    Antworten
    1. Bertram Satzinger sagt:

      Hallo Stefanie,
      ja, man kann mehr machen. Ich in der letzten Zeit von mehreren gehört, dass die Zeugen Jehovas hier sehr aktiv sind und natürlich hier viele Opfer finden. Wenn Du möchtest schreibe mir: [email protected].

      Liebe Grüße
      Bertram

  15. Steffan sagt:

    Hallo Oliver,

    vielen Dank für deine wertvolle Arbeit. Ich habe mich vor einigen Jahren taufen lassen, wurde dank Blogs wie deinem aber inzwischen eines besseren belehrt.

    Manchmal wünschte ich mir, ich hätte die Wahrheit über die „Wahrheit“ nie erfahren und würde weiterhin voller Elan für die Organisation in den Dienst ziehen. Es wäre alles so viel einfacher… Aber Leute wie du geben mir Kraft, ehrlich. Ich werde meinen Weg weiter gehen! Viel Glück dir weiterhin 🙂

    Antworten
  16. Margarete Düsterhöft sagt:

    Hallo Oliver Wolschke,
    mein Mann ist kürzlich verstorben – ein Ehepaar der ZJ hat sich nett gekümmert. Nun kommen sie weiterhin jede Woche ins Haus, um mir die Wahrheit beizubringen; wollen mich demnächst mit in den Königreichssaal nehmen. Einiges stimmt ja mit der Bibel überein. Aber je mehr ich nachforsche, desto größer wird die Angst. Z.B.: ich rauche, bin für Transfusionen, habe mich von meinem 1. Ehemann scheiden lassen (Alkohol), mein Sohn ist schwul – ich stehe aber dazu usw. Es passt also nicht wirklich. Ich habe aber das Gefühl, daß die beiden mich über längere Zeit gesehen doch gewinnen wollen. Ich habe Angst u. weiß nicht wie ich das alles beenden kann. Gibt es eine Stelle an die ich mich hilfesuchend wenden kann? Vielen lieben Dank für eine Antwort

    Antworten
    1. Bertram Satzinger sagt:

      Hallo liebe Margarete Düsterhöft,
      ja, auch ich erlebe immer wieder in Gesprächen mit Zeugen Jehovas, dass sie nett sind und auch offen sind für Menschen, die ihnen zu hören. Das was Sie schreiben, ist so der typische Weg zu den Zeugen Jehovas. Als ich die ersten Gespräche führte mit ihnen, waren sie auch nett, auch heute noch. Doch wenn man gezielte Fragen stellt oder ihre Lehre hinterfrägt, dann erlebe ich das Gegenteil. Ich beschäftige mich seit 1980 mit ihnen, nach intensiven Studium ihrer Literatur und Prüfung anhand der Bibel bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen. Folge ich den Aussagen der Wachturmliteratur, dann komme ich zu einer Organisation. Folge ich aber den Aussagen der Bibel, dann komme ich zu Jesus Christus. Gerne können Sie mir schreiben: [email protected].

      Liebe Grüße

      Bertram

  17. Marlene sagt:

    Hallo Oliver Wolschke,
    ich bin heute zufällig auf Ihre Seite gestoßen, da ich versuche meinen Freund nicht an die ZJ zu „verlieren“.

    Seine Eltern sind ZJ und er ist somit mit der Lehre aufgewachsen und meint die „Wahrheit“ zu kennen.
    Da er schon immer bedenken gegenüber diesem Glauben hatte, hat er sich nicht taufen lassen.
    Seit seiner Jugend lebt er schon nicht mehr wie ein ZJ es erwarten würde.

    Seit mehreren Monaten nun schon plagt ihn sein schlechtes Gewissen und er möchte sich wieder ganz der Organisation widmen, da er glaubt die „Wahrheit“ zu kennen und er müsse danach leben.

    Meine Versuche ihn davon abzubringen blieben bisher leider erfolglos.
    Vielleicht haben Sie einen Rat für mich.
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

    Viele Grüße!

    Antworten
    1. Oliver Wolschke sagt:

      Liebe Marlene,

      vielen Dank für deine Nachricht. Dein Freund hat sich zwar nie taufen lassen, wurde jedoch als Kind genug indoktriniert, sodass die Angst, auf der „falschen Seite“ zu stehen ihn immer noch beeinflusst und beeinträchtigt. Da er kein getaufter Zeuge Jehovas ist, ist er vermutlich noch offen dafür, sich mit Kritik über diese Gruppe auseinanderzusetzen. Er wird auf deine Versuche, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, sehr wahrscheinlich nicht reagieren, da er davon ausgeht, dass du nicht das „Wissen“ besitzt wie er. Er müsste an einen Punkt kommen, an dem er selbst anfängt zu recherchieren. Daher wäre mein Tipp, ihm einfach nur Fragen zu stellen (sokratische Methode). Im ersten Moment wird er gefühlt auf alles eine Antwort haben. Aber oft bewirkt dies, dass eine Person später anfängt heimlich die Themen eigenständig zu prüfen. Fragen findest du bspw. hier: https://www.oliverwolschke.de/fragen-die-sie-einem-zeugen-jehovas-stellen-koennen/
      Ansonsten empfehle ich dir das Buch „Freiheit des Geistes“ von Steven Hassan. Es kann dir im Umgang mit ihm, in der einen oder anderen Situation helfen.
      Ich wünsche dir viel Erfolg. Vielleicht erreichst du ihn.

      Herzliche Grüße
      Oli

  18. Johann sagt:

    Hallo Oliver,

    ich bekomme seit einiger Zeit Besuch von den Zeugen. Es hat mir geradezu gefallen mit ihnen über die Bibel zu sprechen. Ich bin in einer kleinen überkonfessionellen christlichen Gemeinde und überzeugter und gläubiger Christ. Ich habe immer darauf gewartet, dass es komisch wird. Jetzt ist es soweit. Das Königreich Gottes wird seit 1914 von Jesus als König regiert. Es folgte eine sagenumwobenen Herleitung dieser Aussage. Ein Traum von König Nebukadnezar, eine Prophezeiung von Daniel und eine Zahlenakrobatik sondergleichen. Jetzt geht es mir ähnlich, wie schon einigen meiner Vorrednern: Die Zeugen sind eigentlich ganz nett. Aber ihre Vorstellungen sind nicht mit meinen kompatibel. Und meiner Meinung nach auch nicht mit der Bibel. Dazu Deine Ausführungen über die sexuellen Missbräuche und der Umgang damit – das ist schon heftig. Ich wird mal versuchen ihnen inhaltlich „auf die Schliche zu kommen“. Wenn das nicht klappt, muss ich sie klar und deutlich auffordern nicht wieder zu kommen.

    Liebe Grüße!

    Antworten
  19. Manfred Claus sagt:

    ¨Römer13.1Jedermann sei Untertan der Obrigkeit,die Gewalt über ihn hat.Denn es ist keine Obrigkeit ohne Gott;wo aber Obrigkeit ist die ist von Gott verordnet. Wer sich der Obrigkeit widersetzt,der widerstrebt Gottes Ordnung:die aber widerstreben,werden sich ein Urteil empfangen.
    Frage:Was geschah mit den Menschen die sich Mao,Stalin,Hitler widersetzt hatten ?Erleiden sie ewige Höllenqualen ?

    Antworten
  20. Acker sagt:

    An alle die hier die Kommentare lesen,

    komisch das es nur positive Resonanz gibt, auf allen Seiten wo es um die Zeugen Jehovas geht, wird immer nur im negativen berichtet.
    Sind wir alle Richter, und nehmen uns das Recht über andere zu Urteilen?
    Und sollte uns gestattet sein zu richten, wäre es da nicht sinnvoller die zu richten, die es auch verdient hätten, wie z.b. die Katholische Kirche mit all ihren Lehren.Über Jahrtausende wurden im Namen der Kirche Menschen umgebracht, versklavt, Kinder und Frauen vergewaltigt und Missbraucht, selbst von höchsten Würdenträgern, selbst einige Päpste lebten so.
    Und was nur die Katholische Kirche angerichtet hat, und heute noch so einiges sich erlaubt, ist tausend mal schlimmer als das was die Zeugen Jehovas so tun und machen.
    Und eins ist klar, das Weihnachten und andere Feste sind von der Katholischen Kirche ins Leben herbei gerufen, und das erstaunlichste, was mich ärgert, alle wissen was die Katholische Kirche gemacht und auch dieses wird verurteilt, aber ich feiere die Feste trotzdem, dann bin ich doch auch ein Teil von denen. Das steht in einem Widerspruch.
    Ich bin kein Zeuge Jehova, ich glaube an Gott, und möchte Gott dienen, ich bin Mensch der Objektiv denkt, und jedem die Möglichkeit gibt
    seine Darstellung kund zu tun, und ich versuche vorbehaltlos an der Sache heran zu gehen.
    Jeden Tag sterben Kinder zu tausenden, und jeden Tag werden Kinder sexuell ausgebeutet, das geht uns am Ar….. vorbei,
    wie kloppen lieber auf eine kleine Gruppe von Menschen, und sticheln rum.
    Meiner Meinung nach, ich habe fast alle Religionsgemeinschaften in Deutschland besucht und über Jahre geprüft, und musste feststellen
    das es keine perfekte Gemeinde oder Organisation gibt, überall passieren Fehler, aber ein habe ich beobachtet,
    das bei den Zeugen Jehovas, die Grund Moral, und Ehrlichkeit sehr hoch ausgelebt werden, wenn ich im alle Menschen in Deutschland
    im Gefängnis besuchen würde, und fragen welche Konfession sie haben, da kämen etliche bei rum, aber kein Zeuge Jehovas, und wenn
    doch einer dabei wäre, naja passieren kann alles, 1 von 30 000, nicht der rede wert.
    Ich teile nicht alles was die Zeugen Jehovas machen, aber ich schätze sehr ihre eiserne Einstellung, das sie ständig bemüht sind Ehrlich zu sein.

    LG Dirk

    Antworten
  21. Walter sagt:

    Hallo Oliver,
    ich habe mittlerweile einige Erfahrung im Umgang mit Zeugen Jehovas, u.a. weil eine Pflegerin meiner Mutter ZJ ist. Und eines habe ich gelernt: Diskussionenen bringen überhaupt nichts. Ich beschränke mich mittlerweile auf die Aussage: „Ich bin nur bereit, an das, was Du da behauptest, zu glauben, wenn Du mir dafür einen hieb- und stichfesten Beweis liefern kannst. Sonst sind es für mich nichts weiter als reine Behauptungen ohne jeden Wahrheitsgehalt.“ Bisher habe ich noch keinen ZJ getroffen, der mir irgendeinen Beweis liefern konnte. Und dabei ist der eine oder andere ZJ durchaus ins Nachdenken gekommen, ob das wirklich alles so stimmt, wie er glaubt.
    LG Walter

    Antworten
    1. Pascal sagt:

      Diesen Beweis solltest du zuerst für die Lehren denen du anhängst fordern…
      Ich bin (leider) kein Zeuge Jehovas in dem Sinne … Aber alles von dem was die Zeugen Jehovas Lehren und ich bis jetzt wirklich überprüft habe stellte sich als Wahrheit raus da es in der Bibel bewiesen wird…
      Was z.b möchtest du denn bewiesen haben?
      Am besten machst du dir selbst die mühe aber gerne kann ich dir helfen denn wahrscheinlich hast du die gleiche n fragen wie ich hätte…

  22. Rob sagt:

    Meine Eltern waren nicht sehr aktiv, verlangten aber von mir das Studium, von meiner Schwester übrigens nicht. Ich bekam so mit 15 oder 16 Jahren etwa das Gefühl, die liefern mich denen aus um selbst ihre Ruhe zu haben. Meine Großmutter war damals glaub ich die treibende Kraft. Ich machte einen cut (Zwei Jahre später übrigens nicht mehr nur im übertragenen Sinne), ich möcht es hier nicht näher ausführen. Die innere Zerrissenheit und die Zweifel an praktisch allem was ich tat, haben mich aus der Bahn geworfen. Immer war da ein Gefühl der Schuld. In der Schule und der Lehre wurde ich immer schlechter, Konzentrationsschwierigkeiten, Flucht in Alkohol und Drogen waren wohl vorprogrammiert (oder war ich zu schwach und Verblendet?). Ich hab jahrzehntelang nicht mitgekriegt ob oder wie engagiert meine Eltern waren. Heute mit knapp 80 Jahren sind sie voll drin, blühen regelrecht auf und ich fühl mich manchmal wie ein „Stachel unter ihrer Haut“ mit dem sie nicht so recht wissen wie sie mit ihm umgehen sollen. Seltsames Verhältnis. Ich bin meinen Eltern für vieles dankbar, vielleicht konnten sie es einfach nicht besser aber unsere Familie ist zerrissen und meiner Ansicht nach ist der Verein gefährlich! Über die ganze kranke Geschichte könnt ich eigentlich ein Buch schreiben…

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  23. Ulrike sagt:

    Was mich immer wieder verwundert ist, dass es so viel Leid gibt im Namen Gottes, aber trotzdem ist der Glaube für viele Menschen so wichtig und groß. Wozu das alles? Ist es die Hoffnung auf ein ewiges Leben in einem Paradies? Wir werden sterben, das ist sicher und was danach passiert, weiß keiner, da kann man noch so viel in der Bibel lesen.
    Woher kommt Euer Glaube? Glaubt Ihr so sehr an die Bibel? Wer waren denn diese Menschen, die die Bibel damals geschrieben haben? Es sind Männer in einer Zeit gewesen, die uns doch eigentlich völlig fremd sind. Konnten sie richtig schreiben, oder schreiben lassen? Konnten sie die Dinge richtig sehen und einschätzen? Es heißt, dass die Bibel durch Gott geschrieben wurde. Also jemand hat damals Gott gesehen / geahnt / gespürt…? Wie genau ist das abgelaufen? Wer hat was genau übersetzt und ist der Text nicht sofort ein ganz anderer, wenn nur ein Wort anders übersetzt wird? Und wer war eigentlich Charles Taze Russel? Warum hat er beschlossen, die Religion der Zeugen Jehovas zu gründen und diese als die wahre Religion zu bekunden?
    Warum glauben Menschen an diese uralten Geschichten, ohne sie wirklich zu hinterfragen und richten ihr komplettes Leben danach?
    Wenn heute jemand ein göttliches Wesen sehen würde, oder eine Erleuchtung hat und daraufhin eine neue Religion gründen muss, dann sind das doch eher verirrte Menschen, die dringend Hilfe benötigen.
    Nehmt Euer Leben in die Hand und werdet glücklich. Lasst Euch nicht von irgendwelchen Menschen Eure Lebensfreude nehmen. So ein Quatsch mit Harmagedon und dieser Angstmacherei. Wer Angst macht, kann nicht Recht haben. Grausam, wenn sich Familienangehörige entfernen, wenn man nicht mehr glauben möchte. Grausam, wenn man eher den Tod anstatt eine Bluttransfusion in Kauf nimmt. Schlimm, dass man Homosexualität ablehnt. Schlimm, diese menschenverachtende Religion namens Zeugen Jehovas. Wie entspannt mein Leben geworden ist ohne die ZJ.

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  24. Anonym sagt:

    Hallo lieber Oliver das hast sehr gut erklärt ;du sprichst mir aus der Seele .vielen Dank für deine Aufklärung .

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  25. Maria sagt:

    Lieber Oliver,

    ich bin erst gestern auf Deine Seite gestoßen, und habe nun einige Artikel lesen können.
    Deine Seite, und eure Arbeit, finde ich fantastisch! Vor allem, dass ihr versucht sachlich und logisch, die Lehren der WTG aufzuzeigen, und verbunden damit, all die Widersprüche zur Bibel. Herzlichen Dank dafür! Und macht weiter so!.

    Ich war einige Jahre bei den ZJ. Ich wurde Mitglied dieser Sekte, als ich in einer sehr schwierigen familiären Situation war. Menschen mit Problemen, und /oder kein gutes soziales Netzwerk, sind besonders anfällig für die ZJ, und allgemein für solche Sekten, denke ich.

    Einer der Punkte, welcher der Startpunkt für meinen Ausstieg war, war der Umgang mit Ausgeschlossenen.
    Der Umgang mit den sogenannten Abtrünnigen, also Menschen, welche sich aus ihren freien Willen heraus entscheiden, aus der WTG auszutreten bzw. den Lehren der WTG nicht mehr zu folgen, ist durch und durch menschenverachtend.
    Es ist ein Paradoxon und ehrlich gesagt haarsträubend, dass die ZJ „Liebe“ predigen, etc., aber wenn jemand bestimmte Lehren nicht mehr zustimmen kann oder folgt, dann hört offensichtlich diese „Liebe“ plötzlich auf.

    Als ich einen Ältesten damals, auf diese unmögliche Situation hin befragte, sagte er tatsächlich zu mir:
    „Weißt Du, wir lieben ja den (ausgeschlossenen) Bruder. Und Gott liebt ihn auch. Deswegen will Gott, daß er in die Gemeinschaft zurückkehrt.
    Wir haben keinen Umgang, damit er nachdenkt und merkt, wie sehr er Gott mit seinem Verhalten verletzt…. und in die Gemeinschaft zurück kehrt.“
    Mit anderen Worten: Als Zeuge Jehovas kann man eine Person mit Gottes Legitimation mobben und seelisch erpressen, wenn diese tatsächlich ihren freien Willen ausübt und sich von der WTG distanziert. So, nach dem Motto:
    Wenn Du also, anderer Meinung bist als ich, dann spreche ich nicht mehr mit Dir, ich grüße Dich nicht einmal. Mit Gottes Segen.
    Ich habe Dich „lieb“, wenn Du tust was ich Dir sage und meiner Meinung bist. Wenn nicht, muss ich Dich bestrafen. Aber das geschieht alles zu Deinem Wohl… und im „Gottes Namen“ natürlich.

    Solche Methoden der seelischen Erpressung, sind üblich bei Menschen mit ausgeprägten psychopathischen Merkmalen. Und stellen eine sehr perverse Art von Liebe dar.

    Ich habe lange gebraucht, um mich komplett von dieser Sekte zu lösen. Ich hatte Angst meine sogenannte „Freunde“ zu verlieren, und ich hatte ein schlechtes Gewissen Gott zu mißfallen, welches noch von meinen „Freunden“ geschürt wurde. Es erfordert sehr, sehr viel Kraft aus dieser Sekte auszusteigen, und es erfordert noch viel mehr Kraft das alles zu verarbeiten, und vor allem, wieder zu lernen menschlich zu sein.

    In diesem Sinne: ich wünsche allen, die sich in diesem Prozess befinden, sehr viel Kraft, Ausdauer, viele echte menschliche Helfer und eine baldige Befreiung!

    Liebe Grüße,
    Maria

    Antworten
  26. SASI sagt:

    Guten Tag.
    Ich hab hier viel gelesen. Vieles, was ich selbst erlebt hab. Vieles, was mir auch gedankenmäßig durch den Kopf spukt. Die Taufe… tja, ist sie meine Rettung oder mein Untergang? Im Moment hab ich das Gefühl zu ersticken, obwohl ich immer ein recht positives Menschlein bin. Familie voller ZJ, Zweifel über Zweifel, Fragen über Fragen und so vieles, was mir gegen den Strich geht. Was hält mich dabei, was bleibt am Ende von mir übrig?

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  27. Susanne sagt:

    Hallo Oliver,
    Diese Seite hat einige mir aufkommende Fragen beantwortet. Ich habe Sorge meine Beziehung zu verlieren. Mein Partner hat einen islamischen Vater und eine Mutter die Zeugin Jehovas ist. Trotz dessen, dass die Kinder islamisch aufwachsen sollten hat die Mutter und deren „Überzeugung“ so ein Einfluss auf ihn genommen , dass er nun ein Doppelleben führt und heimlich Zeuge ist in einer sehr ausgeprägten Arabisch-Islamischen Familie. Ich bin Christin und habe jeden Tag gefühlt Konflikte mit ihm. Ich habe mir schon die Fragen notiert um seine Antworten zu hören. Er ist noch jung und sagt immer er studiert noch aber sein Ziel ist es für die Zukunft sich taufen zu lassen und Prädigen können. Hast du ein Rat was ich tun kann ich môchte Ihn nicht verlieren und will ihm zeigen, dass er auf einem falschen Weg ist. Lg

    Antworten
  28. Walter sagt:

    Letzte Woche stand ich an einer Bushaltestelle. Während ich so wartete bis mein Bus kommen würde, sah ich einen älteren Mann etwa 60 – 70 Jahre alt am Gehsteig entlang näher kommen.
    Er hinkte, oder humpelte sogar. Dieser alte Mann hatte zerschlissene Kleidung an.
    War ab kein Obdachloser.
    Er wirkte wie jemand der nichts besonderes vom Leben erwarten kann.
    Beim langsamen näherkommen konnte ich seine Schuhe erkennen. Sie wirkten sehr klobig. Es waren spezielle orthopädische Gehilfen.
    Weil ein Fuss kürzer als der andere war.
    Man sagt auch Klumpfuss dazu.
    Dieser Mann hatte sein ganzes Leben lang einen Klumpfuss.
    Nie, keinen einzigen Tag in seinem Leben konnte er wie jeder andere Mensch aufrecht ohne Mühe und besonders jetzt im vorgerückten Alter ohne Schmerzen seine Wege gehen.

    Wie sehr wünscht man sich als Zeuge Jehovas das es mal ein Paradies geben soll.
    Man wünscht es sich gar nicht so sehr für sich selbst.
    Wie gerne würde ich glauben das dieser Mann endlich wie selbstverständlich, laufen, springen und alles andere machen können wird im neuen System der Dinge.
    Wobei es viele, sehr vielen Menschen noch viel schlimmer erwischt hat.
    Nach rund 30 Jahren als aktiver Zeuge Jehovas weiß man natürlich dass es so nicht sein wird.
    Im Grunde genommen hält man sich mit diesem Wunschgedanken an ein Paradies, dass alles wieder ins rechte Lot bringen soll, in solchen Momenten wo ich diesen Mann an mir vorbei humpeln sah über Wasser.

    Dies mag einer von mehreren Gründen sein warum man bei den Zeugen bleibt.
    Es ist ein Glaube wie jeder andere auch.

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    1. Anonym sagt:

      Das ist sehr hilfreich. Auch Ihr Buch ist sehr interessant und informativ. Danke dafür.

      Mein Mann hatte eine Frage an einen ZJ gestellt:
      „Wenn Jehova und die ersten Menschen hellhäutig waren, woher kommen dann die dunkelhäutigen?“

      ZJ: „Sie stammen von Jesus ab bzw. sie wurden von Jehova erschaffen.“

      Mein Mann: „Wenn wir das Abbild Jesus sind, dann müssten alle Menschen auf der Welt hellhäutig und nicht dunkelhäutig sein. Das passt alles nicht zusammen. Also: Woher kommen sie?“

      Der ZJ schaute auf den Boden zuckte mit den Schultern und wusste keine Antwort mehr und sagte nur: „Ich weiß nicht.“

      Diese Frage von meinem Mann war auch sehr hilfreich. Er war selbst mal sehr gläubig, aber er war kein ZJ. Irgendwann als Jugendlicher fing er an alles zu hinterfragen. Er kam dann zu den Entschluss, dass es keinen Gott bzw. keine Götter gibt.

      Von meiner Seite aus:
      Wenn es Götter wirklich geben würde, wieso lässt er die ganzen Verbrechen zu und schaut sich das alles an? Sowas finde ich pervers, egal was für Verbrechen.
      Wenn es einen Gott, der allmächtig ist, geben würde, würde er einschreiten um das zu verhindern. Wenn nicht, dann heißt es, für mich, dass Satan allmächtiger ist.

    2. Anonym sagt:

      Das tut mir leid. Das sollte an Herr Wolschke gerichtet sein.

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